Als wir wieder im Hafen sind, knallen die Böen mit bis zu 42 kn von den Bergen herunter – wir müssen weitere Festmacher und auch unsere Ruckdämpfer ausbringen. Moana legt sich bedenklich auf die Seite bei jeder Bö, denn wir liegen leider quer zum Wind. Die ganze Nacht poltert es und immer wieder werden wir bis zu 20 Grad auf die Seite gedrückt – halten die Festmacher? Hält der Schwimmsteg? Ich komme kaum zum Schlafen in dieser Nacht.
Gegen 4 Uhr morgens lassen die Böen langsam nach und der Fjord ist wieder spiegelglatt.
Am nächsten Tag, nach der Wanderung auf den Malmangernuten brauchen wir eine Pause. Wir haben einen ganzen Tag, der ausschließlich aus Schlafen, Essen und Muskelkater behandeln besteht. Einfach nichts tun – und das brauchen wir auch nach dieser windigen und fast schlaflosen Nacht.
Am nächsten Tag haben wir wieder genug Energie um einen weiteren Ausflug zu machen. Wir packen unsere Rucksäcke mit Wasser und Proviant und wollen zum Hattebergfossen laufen, eine kurze, insgesamt ca. 8 km lange Wanderung mit nur 200hm hoch und 200hm herunter. Das schaffen wir doch locker!
Unterwegs zum Wasserfall besuchen wir noch den auf dem Weg liegenden „Stone Park Rosendal“. Hier begrüßt uns als erstes ein wasserbetriebenes Schau-Sägewerk in dem heute den Touristen die Arbeitsweise des letzten Jahrhunderts ansehnlich erklärt wird.
Jeder unscheinbare Stein, sieht bearbeitet wie ein echtes Kunstwerk aus. Wir sehen viele Formen und Farben des norwegischen Gesteins.
Wir verlassen den Stone Park und begeben uns weiter in Richtung Hattebergfossen. Doch unterwegs verpassen wir eine Abzweigung und landen direkt bei der nächsten Attraktion: Die Baronie Rosendal und wir besuchen den sehr schön gestalteten Garten.
Natürlich besuchen wir auch die angrenzende Orangerie, wo wir eine Kleinigkeit essen und trinken.
Und dann auf zum Hattebergfossen! Endlich ein Wasserfall, sind wir doch im absoluten Paradies für Wasserfall-Liebhaber. Der Weg gestaltet sich sehr einfach, bis auf die letzten 100 m hätten wir sogar mit den Fahrrädern fahren können.
Wir treffen unterwegs sehr fotogene Schafe, die sich absichtlich in Szene setzen und auf dem Baumstumpf posieren.
Es gibt in Norwegen meist nur eine Richtung – hoch!
Fast geschafft!
Als wir wieder im Hafen sind, müssen noch einkaufen. Wir wollen morgen früh weiter – daher wird nochmal ordentlich proviantiert. Diesmal besuchen wir den Eurospar, dieser ist noch größer als der Coop und hat eine tolle Auswahl an Obst und Gemüse.
Die Tage hier sind sehr lang – und richtig dunkel wird es auch nicht mehr.