Heute geht es weiter auf der 20m Linie, da wir gestern auf der Steg-Party ein deutsches Paar kennengelernt haben, die eine Begegnung mit den schwarz-weißen Bösewichten hatten. Zehn Minuten wurde Ihr Stahl Schiff von 8 Orcas bearbeitet. Die Spezialisten empfehlen daher immer im Tiefenbereich von < 20m zu fahren. Um eine Begegnung praktisch (fast) auszuschließen.
Daher machen wir das auch so. Obwohl wir (hoffentlich) geeignete Abwehrmaßnahmen mit uns führen. Es geht also los – Während des Anker-Auf-Manövers bläst es ordentlich mit Böen von 24 Knoten. Da unser Dinghy noch im Wasser ist, und die Welle aktuell zu hoch, müssen wir erst einmal in eine etwas geschütztere Bucht fahren um das Dinghy an unseren Davits hochzuziehen. Als wir fertig sind mit der Dinghy auflade-Aktion entscheiden wir uns ob des starken Windes direkt das Großsegel im 2. Reff zu setzen.
Natürlich – als das Segel oben ist: 4 Knoten Wind. Wir haben das Gefühl man muss nur das Segel setzen, dann erschrickt der Wind und es ist flaute. Andersherum, nimmt man das Segel weg, oder refft – bläst es im gleichen Augenblick mit 10 Knoten über der angesagten Windgeschwindigkeit.
Wir lassen Vorsicht walten, denn wir haben heute einige der tief eingeschnittenen Rias, die Fjorde Spaniens, zu queren. Und natürlich kaum beginnen wir mit der Querung der Ria, bläst es aus dieser mit bis zu 28 Knoten heraus. Wir passieren die nächste Landmarke – Zack ist der Wind wieder weg und die Maschine kommt wieder zum Einsatz.
Das Spiel wiederholt sich heute ein Paar Mal. So sind wir froh die Segel direkt konservativ gewählt zu haben. Doch einige Motorstunden kommen auch wieder zusammen. Gegen Nachmittag haben wir nur noch 8 Knoten Wind. Wieder zu wenig um gut voranzukommen.
Wir kommen an den Islas Atlanticas, einem Naturschutzgebiet vorbei und biegen in die Ria von Vigo ein. Dort ankern wir für die nacht im Schutz der Bucht.