Heute verlassen wir Kirkwall, da auch nach 4 Tagen die wir jetzt hier verbracht haben, keine Besserung des Wetters eingetreten ist. Wir haben einfach genug von diesem Wetter und wollen jetzt möglichst schnell nach Süden. Wir haben uns entschieden nicht durch den Caledonian Kanal zu fahren, da es dort laut einiger anderer Segler zu extrem langen Wartezeiten an der Schleusentreppe kommt. Ebenso ist die Durchfahrt nicht günstig mit ca. 500 Pfund (Je nach dem wie lange man bleibt und braucht – dafür wären aber alle Häfen kostenlos im Kanal).
Also geht es für uns erstmal wieder Richtung Nordwest – Wir fahren an der Nordseite von Orkney Mainland vorbei, dann strikt gen Westen. Angesagt ist nicht zu viel Wind. Wir starten mit ca. 15 Knoten wind an einem mal wieder sehr tristen und grauen Sonntag, 14. Juli 2024. Der Wind kommt direkt aus Norden, und sollte uns eigentlich auf einem gemütlichen Halbwindkurs nach Südwesten bringen. So der Plan. Aber leider kommt alles ganz anders, wie gewohnt.
Wir verlassen den Sund zwischen den Inseln und begeben uns auf die offene See. Der Wind dreht zu unseren Ungunsten auf Nordost auf ca. 40 Grad Kompasskurs. Und wir müssen nach Südwest. Wir versuchen möglichst nicht auf einem Raumwind Kurs 180 Grad zu fahren, da Moana auf direktem Raumwindkurs deutlich mehr Wind braucht um Fahrt zu machen. Also versuchen wir den scheinbaren Wind ca. bei 100 Grad zu behalten. Wir kommen so einigermaßen gut mit 5 Knoten voran, aber leider nicht zum Ziel, welches zu diesem Zeitpunkt nur als Landmarke steht – Cape Wrath, der nordwestlichste Zipfel von Schottland – da müssen wir drumherum.
Ich muss abwägen – mit 2-3 Knoten Fahrt nach Südwest, oder 5-6 Knoten Fahrt nach West – eine Einfache Entscheidung lieber Fahrt im Schiff, als in der 1–2m hohen Dünung dahin dümpeln. Also Kurs West.
Sule Skerry, tja – damit hatte ich vorab nicht wirklich gerechnet, ein kleines Eiland mit einem Leuchtturm. Mitten in der Nordsee. Meine Planung ging ja davon aus das wir südwestlich segeln. So genau hatte ich mir das Seegebiet im Norden auf der Karte nicht angesehen. Aber da ist dann plötzlich, nach 50 Meilen diese kleine Insel und der Tag neigt sich dem Ende zu.